Biografie
Anouk Nicklisch stammt aus einer Dresdner Theaterfamilie und wurde in München
geboren. Sie wuchs in München, Basel und Genf auf.
An der Schola Cantorum Basiliensis nahm sie während der Schulzeit Gesangs- und
Klavierunterricht.
Erste Praktika von 1978-83 am Grand Théâtre de Genève als deutsch-französische
Simultandolmetscherin und Regieassistentin bei Erhart Fischers Inszenierung von
Iphigénie en Tauride. Nach einer Regiehospitanz bei Hans Neugebauers Genfer
Inszenierung der Grande Duchesse de Gérolstein folgten weitere Regiehospitanzen
an der Kölner Oper bei Peter Grimes (Neugebauer) und Wozzeck
(Neugebauer/Freyer), außerdem bei den Luzerner IMF Dido und Aeneas, sowie Arbeit
in der Kölner Musiktheaterdramaturgie bei Claus H. Henneberg.
Ein sechsmonatiger Sprachaufenthalt in Florenz und Salerno ging dem Studium voraus.
Ab 1979 Studium der Musik-, Theaterwissenschaft und Germanistik an der
Universität zu Köln.
1984/85 Regieassistentin für Musiktheater am Stadttheater Luzern.
Ab 1985 Arbeiten als freie
Produktionsdramaturgin,
Regieassistentin und
Ko-Regisseurin in Luzern, Biel/Solothurn, Bern, Basel, Stuttgart, Frankfurt,
Händelfestspiele Karlsruhe, Deutsche Oper am Rhein, Augsburg, Dortmund,
Wuppertal, Koblenz und Mainz.
Seit 1996 tätig als freie Regisseurin für Musiktheater.
Seit 1998 auch Übernahme von
Inszenierung und Kostümbild.
Süddeutsche Zeitung vom 15. Januar 2001
Anouk Nicklisch, in der Schweiz aufgewachsene Münchnerin mit Kölner Studium der
Musik- und Theaterwissenschaft, hat ihre Theaterleidenschaft bisher gezielt und
kontrolliert ausgelebt: Mozarts „Entführung“ etwa und Glucks „Orpheus“ sowie
einem viel beachteten Doppelabend – Kombination des Schönbergschen Einakters
„Von heute auf morgen“ mit Suppés „Schöner Galathée“ (am Theater Koblenz),
schließlich der zweiten Fassung von Beethovens „Leonore“ in Mainz. Ihre
Fähigkeit ist das präzise, durchdachte, nie überladene Kammerspiel, das ganz aus
den musikalischen Abläufen heraus entwickelt ist.
Wolfgang Schreiber